Ob beim Meeting mit dem Seniorenbeirat im vollbesetzten Ratssaal des Rathauses der Stadt Essen oder bei den Veranstaltungen und den regelmäßigen Treffen in der Volkshochschule oder im Stadtteilwohnzimmer der WiederbrauchBAR, die Initiative „Mäuse für Ältere“ hat unübersehbar
einen Zuwachs an Resonanz und Mobilisierungskraft zu verzeichnen.
Cornelia Sperling und Wolfgang Nötzold sind die Initiatoren dieses Projekts und Impulsgeber für ähnliche Gründungen in ganz NRW, zum Beispiel in Köln, Dinslaken und Dortmund. Seit September 2014 laden sie regelmäßig zum Erfahrungsaustausch ein und schmieden Zukunftspläne für bezahlte Arbeit neben der Rente.
Dabei geht es vor allem um konkrete Fragen: Selbständigkeit oder Minijob ab 65? Wie viel will ich noch arbeiten? Wie flexibel will ich mein Leben jetzt gestalten? Welche Träume will ich noch verwirklichen? Die individuellen Bedürfnisse werden stets auch in gesellschaftliche Bezüge eingebettet: Was können wir in Essen tun, um eine Kultur des Aktiven Alters voranzubringen? „Es geht uns um Sinn, um unsere Träume, aber auch um die Gestaltungsmöglichkeiten für viele von uns, die eine geringe Rente aufstocken müssen und wollen, um der Armut im Alter aktiv entgegenzuwirken“, sagt Cornelia Sperling: „Wir suchen das Gespräch und den Austausch mit allen Akteuren in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um langfristig belastbare Strukturen für bezahlte Arbeit neben der Rente zu schaffen. Auf unserer Agenda stehen sinnvolle Weiterbildungsmöglichkeiten, Beratungen z.B. zu Selbständigkeit oder Steuern. Und eine Jobbörse für Ältere.“
Im Jahr 2018 kann die Initiative „Mäuse für Ältere“ ausgebaut werden, denn die Stadt Essen fördert erstmalig das Projekt.