Frauen sind vom Risiko der Armut besonders bedroht. Sie verdienen in Deutschland durchschnittlich 22 Prozent weniger als Männer. Obwohl Frauen oft besser ausgebildet sind, arbeiten sie seltener in Führungspositionen und sind seltener in Aufsichtsräten vertreten. Zudem sind Frauen von niedrigen Löhnen und Teilzeitarbeit überproportional betroffen. Sie stellen nur gut 35 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten, aber fast 60 Prozent der vollzeitbeschäftigten Geringverdiener. Sie haben ein hohes Risiko, in Minijobs, Teilzeit oder in schlechter bezahlten „Frauenberufen“ zu verbleiben. Ein spezielles frauenspezifisches Armutsrisiko liegt vor, wenn alleinerziehende Mütter wegen unzureichender Vereinbarkeitsstrukturen nur einer prekären Beschäftigung nachgehen und deswegen kein existenzsicherndes Einkommen erzielen können.
Die prekäre Beschäftigung und die Erwerbslücken, wegen Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen, haben unmittelbare Auswirkungen auf die Alterssicherung: niedrigere Renten.