Als der Seniorenrat Düsseldorf im Jahr 2008 mit der Planung eines Wohnprojektes begann, stand die demographische Entwicklung in Düsseldorf im Mittelpunkt. Zentrale Grundprinzipien des Wohnens im Alter sollten umgesetzt werden, wie beispielsweise Selbstbestimmung und Schutz vor Vereinsamung. Aufgeschlossenheit für Menschen verschiedener Alters- und Einkommensgruppen, Milieus, Kulturen, Lebens- und Haushaltsformen, sozial stabile und lebendige Nachbarschaft, Quartiersbezogenheit, Umweltorientierung und eine sichere Wohnsituation sollten durch das Wohnprojekt realisiert werden.
Altersarmut, obwohl bereits vielfältig diskutiert, stand nicht von Anfang an im Zentrum der Überlegungen. Je länger die Planung des Projektes aber dauerte, desto mehr rückten das Thema Altersarmut und der Bau von geförderten Wohnungen in den Vordergrund des Interesses, erinnern sich Dr. Hartmut Mühlen, Sprecher des Arbeitskreises „Wohnen im Alter“, und Georg Jungbluth, Vorsitzender des Seniorenrates Düsseldorf.
Es wurde festgelegt, dass ein Drittel der vorgesehenen 40 Wohneinheiten aus Wohnungen bestehen sollten, die älteren Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein vorbehalten wären. Dafür stellte die Stadt Düsseldorf ein geeignetes Grundstück zu einem maßvollen Preis zur Verfügung. Das Ziel, preiswerten Wohnraum zu schaffen, hatte für den Seniorenrat inzwischen eine hohe Priorität erhalten. Nach einjähriger Planungszeit lehnte er deshalb das Angebot eines Investors ab, der das Projekt ohne den Bau von „Sozialwohnungen“ verwirklichen wollte. Mittlerweile hatte sich eine lange Warteliste von Interessenten für die geförderten Wohnungen ergeben. Daraus wählte der Seniorenrat, in Zusammenarbeit mit dem Investor, in einem gewissenhaften Prozess die Mieter aus, die im Jahr 2016 in das fertiggestellte Projekt einziehen konnten. Da Altersarmut oft mit Einsamkeit verschwistert ist, hat der Seniorenrat auf Initiative von Dr. Hartmut Mühlen und dem neu gegründeten Arbeitskreis „Altersarmut und Alterseinsamkeit“ eine Fachtagung angeregt, die im April 2018 zu dieser Thematik stattfinden wird.